18. November 2024
Hund alleine lassen

Hund alleine lassen | Gründe, Übungen & Tricks

Den eigenen Hund alleine lassen, ist für Besitzer:innen und Hunde purer Stress. Wenn der Hund nicht alleine zu Hause gelassen werden kann, weil er sich dann nicht wohlfühlt, dann sind Hundebesitzer stark eingeschränkt. Meine Nachbarin hat dieses Problem. Sie arbeitet glücklicherweise durchgehend im Homeoffice, doch wenn ein Termin vor Ort stattfindet, dann sucht sie dringend nach Hilfe bei der Familie, Freunden oder Nachbarn.

Die Hunde reagieren unterschiedlich auf das Alleinsein

Das Problem ist, dass ihr Hund laut vor der Tür jault, die Wohnung verwüstet vor Verzweiflung und in Panik gerät. Meine Nachbarin kann abends nicht mal eben mit ihrem Mann essen gehen oder einen Kinobesuch machen, denn auch kürzere Abwesenheiten von zwei bis drei Stunden sind mit ihrem Hund nicht machbar. Häufig werden Hundebesitzer:innen auf das Problem erst aufmerksam, wenn Nachbarn sich wegen des lauten Bellens während deiner Abwesenheit beschweren.

Mein Hund dagegen kann tagsüber alleine zu Hause bleiben und ihm scheint das nichts auszumachen. Videokameras zeigen mir einen vergnügten Hund, der tagsüber die Wohnung erkundet, viel schläft und immer mal wieder in Richtung Essen und Trinken spaziert. Wenn Geräusche aus dem Flur zu hören sind, dann rennt er schon neugierig zu der Wohnungstür, aber wenn die Geräusche aufhören, dann legt er sich meistens auf die Decke und schläft.

So unterschiedlich können Hunde auf das Alleinsein reagieren und genauso unterschiedlich können auch die Gründe für das Verhalten des Hundes sein. Wichtig ist, dass wir mit dem Hund üben und ihm beibringen können, dass du den Hund nicht für immer verlässt, sondern er kann lernen, dass du schon bald wieder zu ihm zurückkehrst.

Darum kann dein Hund nicht alleine bleiben

Die Basis aller Gründe ist der Trennungsstress bei Hunden, der unterschiedliches Verhalten auslösen kann. Es kann das Leiden während deiner Abwesenheit sein, die Zerstörung der Wohnung, das laute Bellen gegen die Angst, Unsicherheit und Einsamkeit und noch mehr individuelle Gründe bei deinem Hund. Egal, ob Welpe, junger Hund, ausgewachsener Hund oder alter Hund, die Trennungsangst ist keine Phase auf Basis des Alters eines Hundes.

Die gute Nachricht ist, dass professionelles Training die Verbesserung sowohl bei jungen Welpen als auch erwachsenen Hunden herbeibringen kann, damit Hundebesitzer unbesorgt für kurze Zeit die Wohnung verlassen können und der Hund durch ein entspanntes Alleinbleiben ebenfalls eine stressfreie Zeit hat.

Vertraute Umgebung mit Struktur hilft

Wenn es darum den Hund für eine längere Zeit alleine zu lassen, dann ist eine neue Umgebung kein Hilfsmittel gegen den Trennungsstress, denn in einem neuen Zuhause, einem anderen Raum oder in einer unvertrauten Umgebung muss dein Hund ganz alleine mit neuen Gerüchen, der neuen Ordnung und der fehlenden Struktur umgehen können. Es gibt viele Hunde, die halten sich auch an die vorher festgelegten Regeln während des Alleinseins. Regeln geben dem Hund eine Struktur, sorgen für eine innerliche Uhr, Ordnung und Ruhe, sodass die Umgebung am bestens sehr vertraut sein sollte, wenn du den ersten oder nächsten Schritt gehen willst.

Gegenseitiges Vertrauen kann den Durchbruch bedeuten

Mit dem richtigen Training wird eine:e Hundetrainer:in mit der Spezialisierung auf Thema „Hund alleine lassen“ einen langfristigen Trainingsplan erarbeiten, der auf die individuelle Angst des Vierbeiners zugeschnitten sein wird. Bevor der große Schritt des „alleine lassen“ passieren kann, musst du an dem gegenseitigen Vertrauen arbeiten, aber auch vor allem an dem Wiederkommen.

Dieses Vertrauen zwischen Herrchen oder Frauen und einem Vierbeiner ist wichtig, damit der Hund darauf vertraut, dass Sie auch wieder zurückkommen. Gerade in der intensiven und engen Anfangszeit hast du wahrscheinlich jede freie Minute mit deinem Vierbeiner verbracht, aber wenn sich das auf einmal ändert, dann muss sich der Hund schnell an diese neue Situation gewöhnen. Diese Umgewöhnung führt zu Stress und diesen drückt jeder Hund verschieden aus.

Wie lange kann ein Hund alleine bleiben?

Ich habe viel zu dieser Frage und ihren Antworten gelesen, aber wir finden im Internet so viele Tipps und Tricks, aber wenn Sie sich für die Zusammenarbeit mit einem Experten entscheiden, dann schau bitte vorwiegend auf die Bewertungen und Referenzen, denn Erfolg überzeugt.

Du findest im Internet den Ratschlag, dass ein erwachsener Hund maximal zwischen sechs und acht Stunden alleine gelassen werden sollte. Viele Expert:innen und Plattformen erwähnen allerdings auch, dass dies je nach Hund, Training und Gewöhnung komplett unterschiedlich sein kann.

Manche selbst ernannte Haustier-Experten und Hunde-Freunde pöbeln im Internet natürlich herum, dass Hunde nicht alleine gelassen werden dürfen, aber das ist natürlich Unsinn. Selbst wenn du intensiv dieses Thema angehst, dann macht es dich nicht zu einem schlechteren Hundebesitzer. Ein Hund ist ein Familienmitglied und sollte sich auch alleine in den eigenen vier Wänden wohlfühlen.

Eine weitere Frage zu dem Thema ist, ab wann dein Welpe das Alleinsein üben kann und er sich bis zu deiner Rückkehr benimmt. Ein Mittelwert vieler Artikel ergibt eine Zeitspanne von 8 bis 12 Wochen, in dem ein Welpe alleine zu Hause gelassen werden kann.

So läuft das Hundetraining ab

Wenn der Hund Angst hat und nicht alleine gelassen werden kann, dann solltest du dich schnell an einen Experten oder eine Expertin wenden, die sich mit dem Thema auskennen. Wenn das Weggehen ohne Vierbeiner nicht möglich ist, dann helfen nicht viele Ratgeber und Tipps aus dem Internet, sondern eine intensive Beschäftigung mit den Gründen und Ursachen des Problems ist der schnellere Weg heraus aus diesem Problem.

Wenn du ruhig und geduldig mit dem Training beginnst, dann kann das Thema in wenigen Stunden oder aber auch nach einigen Monaten erst erledigt sein, denn jedes Tier reagiert unterschiedlich auf diese Situation. Manche kleinen Vierbeiner haben gar kein Problem, mit dem alleine gelassen zu werden, aber für andere Hunde bricht ganz offensichtlich eine Welt zusammen und es fehlt komplett an Verständnis.

Kennenlerngespräch zwischen Hund, Mensch und Trainer:in

In einem ersten Termin geht es um das Kennenlernen von Mensch und Tier, um die Situation einschätzen zu können. Du erzählst von deinen Erfahrungen mit diesem oder vorherigen Hunden, über die Geschehnisse, die passieren, wenn dein Hund bereits alleine gelassen worden ist, wie die ersten Wochen zwischen euch liefen und ob du auf ein paar Stunden oder einen ganzen Tag des Alleinseins hintrainieren willst. Die ganze Zeit ab diesem Termin musst du das Verhalten des Tiers in den Trainingseinheiten protokollieren und gegebenenfalls einen strengen Zeitplan einhalten.

Ähnliches Vorgehen wie bei Kindern

Du kennst das Thema vielleicht schon von deinen Kindern. Eine Kindertagesstätte oder Tagesmütter arbeiten auch nach bestimmten Modellen, die das Kind in der Zeit der Eingewöhnung über einen immer länger werdenden Zeitraum von seinen Eltern trennt. Dieses Prozedere machst du auch gemeinsam mit deinem Hund durch, damit du demnächst entspannt ohne Hund ausgehen kannst.

In kleinen Schritten zum Erfolg

Das erste Mal einen ausgiebigen Spaziergang ohne Hund machen, wird einen von vielen kleinen Schritten beinhalten, bis ihr langsam die Zeitabstände ausweiten könnt. Häufig müssen solche Momente ohne den eigenen Hund gründlich vorbereitet sein. Einer der wichtigsten Tipps ist das Ziel der geistigen Auslastung des Hundes, damit dieser sich ohne dich erholen will und weder Gassi gehen, noch spielen möchte.

Dieses Vorgehen ist einfacher, als mit dem Hund zu trainieren, wie er sich während deiner Abwesenheit alleine beschäftigen kann. Du solltest dir schon Zeit für dieses Training nehmen, aber dein:e Hundetrainer:in wird dir nach wenigen Sitzungen oder direkt nach einem meistens kostenlosen und unverbindlichen Kennenlerngespräch einen Fahrplan mitteilen, den es gilt einzuhalten.

Ich habe zum Beispiel hier ein kostenloses Mini-Training zu dem Thema gefunden. Die Hundetrainerin hat sich ausschließlich auf das Thema „Hund alleine lassen“ spezialisiert und bietet hier ein kostenloses Training, aber auch einen spannenden Podcast an. Bekannte Unternehmen, rund um den Hund, beschäftigen sich immer wieder mit dem komplexen Thema, wie auch Rinti in diesem Ratgeber „7 Tipps, wie Sie Ihre Hund alleine lassen können“ oder auch „Ein Herz für Tiere“ in dem Ratgeber „Hund alleine lassen: Wie viel ist ok? Die wichtigsten Tipps“, den ihr hier nachlesen könnt.

Viele Methoden haben durchaus ihre Kritiker:innen

Wenn wir im Internet nach dem Problem suchen, dann finden wir unter anderem den Einsatz von einem optischen Signal. Du kannst ein klar erkennbares optisches Signal für den Hund* ertönen lassen, welches deine Abwesenheit ankündigt und du ignorierst das Tier ab dem Moment. Wenn du wiederkommst, dann ignorierst du deinen Vierbeiner, bis du erneut das optische Signal ertönen lässt. Für diese Methode gibt es Fürsprecher:innen und Kritiker:innen.

Eine andere Methode ist das Spiel mit dem gefüllten Kong*. Ein Kong wird mit Leckereien gefüllt, aber der Hund darf während deiner Anwesenheit nicht an den Kong heran. Erst wenn du den Hund alleine lässt, darf er an die Leckereien in dem Kong. Dies soll dazu führen, dass der Hund auch eine negative Assoziation mit deiner Anwesenheit verbinden soll. Dieses Fernhalten des Hundes von dem Kong während deiner Anwesenheit muss bestimmt und eindringlich erfolgen.

Welche Methoden hast du schon ausprobiert? Welche Methoden sind gescheitert, welche haben Erfolg gebracht? Wir freuen uns auf deine Tipps in den Kommentaren.

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